Projektbeschreibung

„Junk-Radio“ und „De-PO-nie“

2012 – Abfälle, Schmutz, Schrott, Schutt

Künstler

Arndt Schuster

Standort:

Münster, Aasee, verschiedene Standorte. Die beiden Skulpturen werden auf Wunsch des Künstlers nur Samstags, Sonntags und nach Feiertagen ausgestellt.

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Die subversive Verwertung des Wertlosen

Abfälle, Schmutz, Schrott, Schutt: so ungewöhnlich seine Arbeitsmaterialien auf den ersten Blick sein mögen, Arndt Schuster macht daraus wunderschöne, architektonisch anmutende Skulpturen, die viel über uns und unser modernes Leben erzählen. Bereits bei seinen ersten Installationen im Berliner Tiergarten anlässlich der 2. Loveparade und dem Projekt „Wacken – der Tag danach“, bejubelte die nationale Presse den jungen Künstler und zeigte sich begeistert über seine poetischen und humorvollen Installationen. Der weltweite Durchbruch gelang ihm allerdings erst mit seiner atemberaubenden Megaskulptur „Junkbeach“ auf der Pazifikinsel Henderson Island¹: ein kilometerlanger Strand aus Abfällen und Plastikmüll, der auch heute noch die wichtigste Sehenswürdigkeit der Insel ist und als weltbekannter Touristenmagnet gilt.

In Interviews spricht Schuster gerne über die „subversive Verwertung des Wertlosen“ in seiner Kunst. Er bezeichnet sich als Müll-Archäologen, der Abfall nicht sammelt, sondern „aus seinem alltäglichen Kontext erlöst“. Seine Arbeiten gelten bereits heute Kunstkritikern in aller Welt „als kraftvolles Manifest gegen die ästhetische Krise der bildnerischen Ausdrucksgestalt heutiger Auftragskünstler²“.

Schusters Arbeiten wirken dabei auf den ersten Blick häufig wie zufällig arrangiert und „dahin geworfen“, sind aber Resultat unzähliger Arbeitsstunden, in denen er sein Material mühevoll und millimetergenau nach exakten Konstruktionsplänen arrangiert – ein atemberaubendes Erlebnis, dem Künstler dabei zuzuschauen.

Mit seinen Arbeiten rund um den Aasee hat Arndt Schuster die Münsteraner eingeladen, die Schönheit des Vergänglichen zu entdecken und in, ansonsten oft unbeachtete, strukturtransformatorische Prozesse einzutauchen.

Arndt Schuster während seiner Tanz-Performance „Müllheim“, 2001 – Recyclinghof Werden

Installation „Tüte“, fixierter Kunststoff, Bonn

Skizze zur Installation „Tüte“, Mischtechnik

  1. „Abgelegene Südseeinsel wird zur Müllkippe“ -Spiegel 2017 , http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/henderson-island-suedseeinsel-wird-zur-muellkippe-a-1147863.html
  2. Der Kunstkritiker Gustav Reibert in seinem Aufruf „Schluss mit lustig – ein Widerwort“ anläßlich der Kunstmesse „Kunst & Kaufen“ in Köln 2012.